Die Technik der Granulation entstand um 2500 v. Chr. im Vorderen Orient. Sumerische Schmuckstücke aus den Königsgräbern von Ur (2500…2460 v. Chr.) zeigen bereits diese Technik. Von hier aus
verbreitete sich das Granulieren über alle frühen Hochkulturen Vorderasiens, Afrikas und Europas. Einen besonderen Höhepunkt in technischer wie auch in formaler Hinsicht erreicht die Granulation in Etrurien in der Zeit von ca. 700…250 v. Chr.. Während der römischen Kaiserzeit gelangte die Granulation bis nach Nordeuropa und in der Völkerwanderungszeit, die dem Niedergang des römischen Reiches folgte auch nach Osteuropa.Im frühen Mittelalter, etwa um das Jahr 1000, erlebte die Technik eine Blütezeit in Deutschland, im Hoch- und Spätmittelalter wurde sie allerdings, von wenigen sakralen Gegenständen abgesehen, mehr an die Ränder Europas gedrängt.
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Persien behielt seine Bedeutung als Zentrum der Granulationskunst, die es bereits im 8.Jahrhundert erlangt hatte, auch in diese Periode bei. Von dort kennt man inzwischen Granulationsarbeiten, die noch aus dem 19. Jahrhundert stammen, während in Europa das Interesse am Granulieren im Lauf des 16. und 17. Jahrhundert nachließ. So ging das Wissen um die technische Ausführung langsam verloren, was sicher auch daran lag, dass sich im Laufe des Mittelalters ganz allgemein das Löten mit metallischem Lot gegenüber dem seit der Antike dominierenden Reaktionslöten (das ja die Grundlage der Granulation war und ist) durchgesetzt hatte.
Wiederbelebung der antiken Technik der Granulation
Um 1850 stieß der römische Goldschmied Augusto Castellani beim Studium antiker etruskischer Goldschmiedearbeiten auf die inzwischen vergessene Technik und versuchte sich mit metallischem Lot erfolglos darin, die alte Ziertechnik zu reproduzieren. Obwohl es ihm und anderen Goldschmieden mit der Zeit gelang, das Belöten mit Kügelchen zu verfeinern, z.B. durch Wegätzen von überschüssigem Lot, wurde die Qualität wurde die Qualität der antiken Werke auf diese Weise doch nie erreicht. So erlangte die Granulation bies zum Anfang des 20. Jahrhunderts einen geheimnisvollen Ruf, mythische aber natürlich wirkungslose Rezepturen („.., bei Mitternacht und Vollmond muss ein jungfräulicher Knabe sein Wässerchen dazu geben …) gelangten in Umlauf.
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Erst 1913 entdeckte der Kunsthistoriker Hans Joachim Wagner das antike Reaktionslötverfahren wieder und ab 1920 wurde dieses erstmals wieder von Johann Michael Wilm sen. Zum Granulieren eingesetzt. Darauf aufbauend entwickelten Elisabeth Treskow (Düsseldorf) und Max Zeitz (Essen) sowie H.A.P. (London) in den 20er und 30er-Jahren diese Granulationsmethode zu dem heute ausgereiften Verfahren weiter. Die Schweiß- und Sintermethoden wurden erstmals 1934 von W.T. Blackband (London) und 1953 von Franz Chlebecek (Wien) und Erich Frey (Düsseldorf) angewendet. Die Goldschmiedin Elisabeth Treskow hat sich nicht nur um die technische sondern auch um die formale Neubelebung des Granulierens verdient gemacht. Weiter bedeutende Vertreter dieser besondere Art der Oberflächengestaltung waren im 20. Jahrhundert Reinhold Bothner (Pforzheim), der sich zusätzlich besondere Verdienste bei der Vermittlung dieser Technik an den Nachwuchs erworben hat, ferner J.M. Wilm jun. (München) Hans Neumeister (Völs, Tirol) und John Paul Miller (Cleveland, USA).
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