Diamanten
Sie gelten heute als die Könige der Edelsteine. Inder waren die ersten, die Diamanten als Edelstein schätzten. Sie verehrten diesen Stein, weil sie annahmen, dass in ihm Kräfte verborgen waren. Auch die Kunst des Schleifens und Polierens von Diamant wurde in Indien entdeckt und weiterentwickelt. Heute sucht man neben Indien in zahlreichen anderen Ländern nach Diamanten. Besonders relevant ist mittlerweile Australien als einer der Hauptlieferanten. Diamanten gibt es aber noch an vielen anderen Orten der Erde, zum Beispiel in Südafrika, Namibia, Brasilien, Venezuela, Angola, Kongo, Ghana, Borneo und auch in Sibirien.
Ein Diamant besteht aus einem Kohlenstoffgitter, welches in kubischer Raumstruktur angeordnet ist. Kohlenstoff ist eines der wichtigsten Elemente der Natur. So ist auch in fragilen pflanzlichem oder tierischem Gewebe Kohlenstoff wesentlich am Aufbau beteiligt. Um so erstaunlicher ist die enorme Härte von Diamant. Die Mohshärte (auch Ritzhärte) ist 10 und Diamanten sind somit 140 mal härter als Korund (Saphir, Rubin, auch Schmirgelpapier ist mit synth. Korund beschichtet). Seine bemwerkenswerte innere Struktur verdankt der Diamant sehr hohen Temperaturen und einem unglaublich hohen Druck, wie sie im oberen Teil des Erdmantels entstehen können. Magmatische Schmelzen können Diamanten mit hoher Geschwindigkeit an die Erdoberfläche transportieren, wo große Schlote, sogenannte „Pipes“ mit der verfestigten Lava gefüllt werden.
Das große Loch „Big Hole“
Das Gewicht von Edelsteinen wird immer in Carat angegeben, wobei 1 Carat (ct) 0,2 Gramm entspricht.
Alle Diamanten sind unterschiedlich
Diamanten können sehr unterschiedliche Farben haben. Es gibt transparente, glasklare Steine, aber ebenso farbige Varietäten (fancy diamonds) bis hin zu tiefschwarzen Exemplaren. Diese unterschiedlichen Färbungen werden entweder durch eingelagerten Stickstoff oder durch Fehler in der Gitterstruktur verursacht. Vor allem die Reinheit spielt eine wichtige Rolle in Bezug auf die Seltenheit und den Wert. Große lupenreine Steine sind am seltensten und somit entsprechen wertvoll.
Alle Diamanten sind unterschiedlich. Zwei Steine gleichen sich niemals. Deshalb untersuch und begutachtet man jeden Stein vorm Schleifen. Die einzelnen Verarbeitungsschritte bei der Bearbeitung eines Diamanten zum Brillantschliff habe ich bereits an anderer Stelle beschrieben.
Der Brillantschliff ist heute sicherlich die gängigste und beliebteste Schliffform. Die ideale Grundform für den Diamantschliff besitzen Rohsteine in Form eines Oktaeders. Diese Steine werden so geteilt, dass zwei Pyramiden entstehen. Bei dieser Grundform der Pyramide werden die Grundfläche und die Spitze mit verschiedenen Facetten versehen, bis der Brillantschliff entstanden ist. Auf der oberen Seite befinden sich beim Brillantvollschliff dann 33 und auf der unteren Seite 25 Facetten.