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Spinell
Spinell wurde erst vor 160 Jahren als eigenständiges Mineral erkannt. Zuvor wurde er zu den Rubinen gezählt, obwohl er im Unterschied zu diesem die Härte 8 und nicht 9 auf der Härteskala nach Mohs hat. Es gibt einige bekannte, früher als Rubin bezeichnete Edelsteine , bei denen es sich aber tatsächlich um Spinelle handelt.
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Zum Beispiel sind der als „Black Prince`s Ruby“ in der englischen Krone, wie auch der“Timur Ruby“ mit einem Gewicht von 361 ct in einer Halskette der englischen Kronjuwelen in Wirklichkeit Spinelle. Auch die tropfenförmigen Spinelle in der Wittelsbacher Krone von 1830 galten ursprünglich als Rubine.
Mineralogisch betrachtet versteht man unter Spinell ein ganze Gruppe von Mineralien. Es besitzen aber nur wenige davon Edelsteinqualität. Die Bezeichnung Spinell lässt sich nicht genau herleiten.
Sie könnte vom griechischen Wort für Funke , aber auch vom lateinischen Wort für Spitze stammen.
Spinell gibt es in allen Farben. Allerdings ist ein dem Rubin ähnliches Rot die beliebteste Farbe. Die farbgebenden Substanzen sind Eisen, Chrom, Vanadium und Kobalt. Große Spinelle sind eine Seltenheit. Es gibt auch Stern-Spinelle (Asterismus). Diese sind jedoch noch seltener als große Spinelle.
Je nach Farbe haben die Edelsteine eine eigenständige Bezeichnung.
- Rubicell – Alte Bezeichnung für gelbliche, bräunliche oder orangfarbene Varietäten
- Balas-Spinel – Eine blaßrote Varietät, die fälschlich auch Balas-Rubin genannt wird
- Pleonast – eisenhaltiger, dunkelgrün bis schwärzlicher Spinell, der undurchsichtig ist. Synonyme : Ceylanit oder Ceylonit. Dichte 3,63-3,90
- Hercyrit – ebenfalls ein eisenhaltiger, dunkelgrün bis schwarzer Spinell mit einer Dichte von 3,95.
- Gahnit – auch Zinkspinell, blauer violetter oder dunkelgrüner bis schwarzer Spinell. Dichte 4,00– 4,62
- Gahnospinell – Zinkhaltiger blauer bis dunkelblauer Spinell. Dichte 3,58- 4,06
- Picotit – auch Chromspinell, mit bräunlicher, dunkelgrüner oder schwärzlicher Färbung. Dichte 4,42.
Vorkommen
Spinelle kommen auf Seifenlagerstätten zusammen mit Rubinen und Saphiren vor. Vorzugsweise kommen sie in Birma (Myanmar) und Sri Lanka vor. Weitere Lagerstätten sind in Afghanistan, Australien, Brasilien, Madagaskar, Nepal, Nigeria, Tansania, Thailand und in den USA.
Die beiden größten Spinelle wiegen je 520 ct. Sie befinden sich im Britischen Museum in London. Der Diamantenfond in Moskau besitzt eine Stein von über 400 ct.
1 ct entspricht 0,2 g.