Es gibt unterschiedliche Perlenarten
Dies sind die bekanntesten Perlenarten, die durch verschiedene Muschelarten erzeugt werden. Darüber hinaus gibt es noch sehr viele weniger bekannte Perlen und Muscheln, die z.T. absolute Raritäten darstellen.
Biwa-Zuchtperle
Im Süßwasser des Biwa-Sees in der Nähe der Stadt Kyoto wurden die Biwa-Zuchtperlen ursprünglich gezüchtet. Es sind kernlose Perlenarten, die durch das Einpflanzen von Fremdgewebeteilchen in beide Hälften des Mantelgewebes der Biwa-Auster (Hyriopsis Schlegeli). entstehen. Durch die unregelmäßigen Teilchen entstehen auch unregelmäßige, bis barock geformte Perlen. Die Farbe ist weiß-rosé, lachs-orange, gold-braun oder grau. Größere Biwa-Zuchtperlen (über etwa 8 mm Durchmesser) erfordern jedoch einen Kern. Der Weltmarkt für Biwa-Perlen ist zwischenzeitlich an China übergegangen. Hauptsächlich die Umweltverschmutzung der japanischen Seen hat dazu beigetragen, daß zum Ende des letzten Jahrtausends die Produktion dramatisch zurückging und die Perlenzentren Japans von Produktions- zu Handelsplätzen werden ließ. Der Name „Biwa-Perle“ steht jedoch weiterhin als Begriff für kernlose Süßwasserperlen.
China-Zuchtperle
Süßwasser-Zuchtperle
Hauptproduzent von Süßwasserzuchtperlen mit Kern ist seit vielen hundert Jahren China. Seit etwa 6 Jahren kommen jedoch auch qualitativ hohe Süßwasser-Zuchtperlen aus den USA. Perlenfarmen im Tennessee-River haben sich auf die Züchtung von ungewöhnlichen Fantasieformen, wie z.B. die „coins“, eine münzenähnliche Perle, spezialisiert. Diese Perlenarten erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.
Akoya-Zuchtperle
Die klassische Form der Zuchtperle. In die Akoya-Muschel wird dafür manuell ein runder Kern
aus Perlmutt eingesetzt. Dadurch ist die Form der Perle praktisch vorgegeben. Die meist runden Perlen sind in den Farben weiß, rosé, creme, gold oder grau, auch lichtes grün kommt vor. Schwarze oder blaugraue Akoya-Perlen sind gefärbt. Die Zucht von großen Perlen über etwa 9 mm Durchmesser ist sehr schwierig. Solche Perlen sind selten und entsprechend teuer.
Unbekanntere Perlenarten
Keshiperle
In der Akoya-Auster und der größeren silberlippigen Auster (Südsee) wachsen im
Salzwasser die Keshiperlen heran. Sie entstehen durch Zufall oder wenn die Auster den eingepflanzten Kern abstoßen kann. Zurückbleibende Gewebeteilchen werden dann mit Perlmutt umkapselt. Dadurch entstehen völlig unregelmäßig geformte Perlen, die zu phantasievollen Schmuckstücken inspirieren. Die Farben der Keshiperlen sind die der ihr verwandten Akoya- bzw. Südseezuchtperle.
Einige Züchter entfernen ein Stück des Mantels und ermöglichen so das Eindringen von Fremdkörpern oder Gewebeteilchen zwischen Mantel und Schale der Auster, die diese Fremdkörper mit Perlmutt ummantelt. So entstehen Keshi-Zuchtperlen.
Südsee-Zuchtperle
In den Südseegewässern Burmas, Indonesiens, Australiens, Tahiti, Thailand, Neuguinea
und den Philippinen lebt die siberlippige Perlauster (Pinctada Maxima), zwischen deren Schalen eine der teuersten aller Zuchtperlen entsteht: die Südsee-Zuchtperle. Der Schwerpunkt der Züchtung liegt an der Nordküste Australiens, weshalb diese Perlenart auch Austral-Zuchtperle genannt wird. Sie wird überwiegend in den Größen über 10 mm gezüchtet und besticht durch ihre Farben. Edles Silbergrau, aber auch rosé, gold, grau oder dunkelgrau kommen vor. Etwa 95% der begehrten schwarzen Südseeperlen kommen aus Tahiti, der Hauptheimat der schwarzlippigen Perlenauster (Pinctada Margaritifera). Sie zählt zu den kostbarsten Perlenarten.
Mabe-Zuchtperlen
Diese Halbperlen wachsen in der schwarzgeflügelten Mabe Pteria Penguin, einer
Austernart. Sie entstehen, wenn eine Hohlhalbkugel zwischen Schale und Mantel der Muschel eingepflanzt wird. Die Hohlhalbkugel wird nach der Ernte durch eine Perlmutthalbkugel ersetzt. Deshalb haben Mabeperlen auch eine flache Rückseite, sehen manchmal aus wie eine halbe Perle. Ihre Verwendung finden sie hauptsächlich dort, wo die Rückseite nicht sichtbar ist, beispielsweise an Ohrringen oder Ringen.