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Mythos Opal – der trauernde Opal
Der Mythos Opal.
Es war in den Tagen der „Traumzeit“. Die Erde war noch jung, die Schöpfung nahm ihren Lauf, und der Große Opal wachte über das Schicksal von Männern und Frauen.
Diese Urahnen-Wesen lebte am Himmel und schuf die Gesetze, nach denen die einzelnen Stämme leben sollten. Es setzte auch die Buße fest, die jenen auferlegt werden sollte, die diese Gesetze brechen. Die Schaffung dieses Urahnen der Aborigines war das Ergebnis eines Krieges zwischen zwei Stämmen. Der Kampf dauerte so unendlich lange, dass schließlich alle Gegner ihre Waffen zerbrochen und verloren hatten.
Also begannen sie, sich mit Felsbrocken zu bewerfen. Ein Krieger schleuderte einen Felsen mit solcher Kraft, dass er hoch in den Himmel flog und darin stecken blieb. Dort aber fing der Felsen zu wachsen an. Er wuchs so schnell, dass die Krieger große Furcht ergriff. Plötzlich brach der Felsbrocken auf, und ein gigantischer Opal schleuderte daraus blitzende Farbfunken hervor.
Als der Opal die toten und verwundeten Krieger unten auf der Erde liegen sah, erfasste ihn große Trauer und Besorgnis. So viele Tränen strömten aus dem Opal, dass sie zu einem großen Regensturm anwuchsen. Und als die Sonne auf die opalenen Tränen schien, da sahen die Aborigines ihren ersten Regenbogen.
Seit dieser Zeit denken die Aborigines dieser Gegend, der Regenbogen ist ein Zeichen dafür, dass jemand die uralten Stammesgesetze gebrochen hat. Denn der Große Opal, Hüter des Friedens unter den Menschen, vergießt aus Trauer wieder Tränen.
Aboriginales-Sage aus Zentral-Queensland
Nach der Erzählung aus „Dreamtime Heritage“,Australien
Aboriginales Myths, von Ainsli und Melva Jean Roberts, 1975
nacherzählt von Heike Ludwig aus Tooleybuc, New South Wales
Eine schöne, phantasievolle Geschichte über die Entstehung des farbenfrohen Mythos Opal, wie ich finde.
Aber mindestens ebenso interessant sind die wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Opal und seine Eigenschaften, Merkmale und Entstehung.