Glyptik – auch Steinschneidekunst
Die Steingravur auch Steinschneidekunst oder Glyptik genannt, befasst sich mit der Anfertigung von Ziergegenständen, Kleinreliefs und Kleinplastiken.
Bis in die Altsteinzeit reichen die ersten Steingravuren zurück. Es handelt sich hierbei um simple, primitive Einritzungen in Steinblöcke und Felswände. Allerdings reichen auch die ersten Gravuren in Edelsteinmineralien schon bis in die Zeit der frühen Hochkulturen zurück. Die Sumerer, Babylonier und Assyrer versahen sogenannte Plattensiegel (später Rollsiegel) mit Vertiefungen aus verschiedenen Symbolen und Figuren. Sie dienten zum Signieren oder wurden als Amulett getragen.
Die Glyptik wird in der Renaissance wieder populär
Erst durch die Renaissance erfährt die Glyptik einen neuen Höhepunkt und eine Weiterentwicklung.
Unter dem Mäzenatentum der reichen und kunstverständigen Kaufleute im Norden Italiens entstehen unter anderem Prunkgefäße aus vornehmlich Bergkristall, Achat, Jaspis und Lapislazuli in den Werkstätten in Mailand (Gebrüder Saracchi) und Florenz.
Hauptwerkzeug der Graveure ist heute eine kleine, elektrisch betriebene Drehbank mit einer waagerecht liegenden Welle. Je nach Form oder Beschaffenheit des zu bearbeitenden Edelsteins setzt man Arbeitsköpfe von unterschiedlicher Form und Härte auf die Welle. Heute gibt es Gravuren in allen Edel- und Schmucksteinen, einschließlich Diamant.