Ein Schmuckstück aus Altgold und Altsilber
Schmuckstück aus Altgold. Hier ein neuer Ring aus altem Material, den ich im Auftrag einer Kundin in meiner Goldschmiede in Osnabrück gefertigt habe.
Als Material dienten einmal mehr alte Ringe, die der Kundin nicht mehr gefielen. Es stand für die Anfertigung sowohl das Edelmetall, wie auch die Brillanten zur Verfügung. Aus Altem Neues machen ist meiner Ansicht nach mit die sinnvollste Verwertung von altem Schmuck, der nicht mehr getragen wird.
Man kann sich jederzeit ein Schmuckstück anfertigen lassen, aber wenn man bei den heutigen Rohstoffpreisen das Material mit anliefern kann, spart man für dieses ganz persönliche Schmuckstück aus Altgold und zahlt letztlich nur den Arbeitsaufwand. Zudem hat man auch Einfluss auf die Gestaltung. Ich biete es zumindest in der Regel an, dass sich ein Kunde sein eigenes Schmuckstück zunächst im Rohbau ansehen kann, bevor es vollendet wird. Es besteht also die Möglichkeit jederzeit, nach einer Beratung, noch Änderungen einfließen lassen zu können. Wenn es ein Unikat werden soll, dann auch wirklich nach den Wünschen der Kunden.
Auch bei diesem Ring hatte ich die Ringschiene, wie auch die weiteren Einzelteile vorab im Rohbau fertig. Es ging in erster Linie um die passende Ringgröße, da der Ring breiter als mein Ringmaß. Ein breiter Ring sitzt bei gleicher Größe immer etwas anders am Finger. In diesem Fall habe ich im Sinne der Kundin die Größe noch ein wenig geändert, bevor ich die restliche Montage der Einzelteile und das Fassen der Kundensteine durchgeführt habe. Für die Anfertigung eines Unikats macht es folglich Sinn, wenn man alten Schmuck nicht verkauft, sondern Neuen daraus fertigen lässt.
Verkaufen nicht immer sinnvoll
Hätte die Kundin die alten Ringe verkaufen wollen, wären die in den Ringen eingefassten Brillanten völlig wertlos gewesen. In der Regel wird bei Schmuck- oder Goldankäufern der zu verkaufende alte Schmuck nur auf die Waage gelegt und der Gold- oder Silberanteil bestimmt. Vorhandene Edelsteine spielen bei dem Verkauf fast keine Rolle. In diesem Punkt kann man den Verkauf von altem Schmuck definitiv als Verlust verbuchen. Die Edelsteine wurden ja beim Kauf irgendwann mal bezahlt. In diesem Fall dürften die kleinen Brillanten beim Kauf etwa bei 130 Euro des gesamten Werts ausgemacht haben. Als Altgold-Verkauf hätten die Ringe diesen Betrag in der Summe nicht erbracht. Warum also Verlust machen und etwas verschenken?
Eine Verarbeitung zu einem neuen Schmuckstück aus Altgold ist also auch unter diesem Gesichtspunkt durchaus sinnvoll.
Wird für das neue Schmuckstück weniger Material benötigt als das durch das vorhandene Altgold angeliefert, besteht bei mir auch oft die Möglichkeit, den Rest mit dem Arbeitsaufwand zu verrechnen.
Ein weiterer Gesichtspunkt ein Schmuckstück aus Altgold oder Altsilber anfertigen zu lassen ist für mich auch der Punkt der Nachhaltigkeit. Durch das Verarbeiten eines bereits vorhandenen Rohstoffs auf einem sehr direkten Weg kann man durchaus sagen, dass es sich um einen sehr schonenden Umgang mit der Umwelt handelt. Etwas Neues aus etwas bereits Vorhandenem!
Ein Schmuckstück aus Altgold oder Altsilber anfertigen zu lassen ist also in vielerlei Hinsicht sinnvoll.
1 Kommentar
Danke für den Beitrag zum Thema Schmuck anfertigen lassen. Ich bin schon länger auf der Suche nach weiteren Informationen hierzu.