Koralle
Die Koralle
Schon vor etwa 2400 Jahren verarbeitete man Korallen im Mittelmeerraum zu Schmuck. Dies ist durch Grabfunde belegbar. Es gab sogar einen antiken Handel mit Korallen, der sich bis nach Indien und China erstreckte. Der Koralle wurden magische Kräfte zugeschrieben, die das Böse abwehren sollten.
Was ist eine Koralle?
Erst 1857 wurde der noch heute gebräuchliche Name „Anthozoa“ (Blumentiere) in die Korallensystematik eingeführt, nachdem man sich lange nicht darauf einigen konnte, ob es sich um Pflanzen oder Tiere handelt. Der Name bezieht sich auf die festsitzende Lebensweise und das astähnliche Aussehen aller Hohltiere, die nur als Polypengeneration vorkommen und ein Schlundrohr haben. Für die hier interessierenden Edelkorallen ist typisch, dass sie acht gefiederte Fangarme besitzen. Das Kalkskelett ist das Ausscheidungsprodukt einer wachsenden Polypenkolonie. Es besteht zu 84-87 % aus Calciumkarbonat. Weitere Bestandteile sind u.a. Magnesiumkarbonat, Calciumsulfat, Magnesiumchlorid, Eisenoxid. Edelkorallen wachsen sehr langsam, nur 1- 2 cm im Jahr. Große Korallenstöcke werden auf ein Alter von 50 Jahren und mehr geschätzt. Wichtige Bedingungen für das Wachstum sind felsiger oder fester Untergrund,wenig Wasserbewegung, geringe Temperaturschwankungen, stabiler Salzgehalt, gedämpftes Licht und vor allem sauberes,relativ warmes Wasser.
Verarbeitung
Nach der „Ernte“ werden die Weichteile von den Stöcken gerieben und nach Qualität sortiert. Im Rohzustand sind Korallen matt. Nach der Politur werden sie glasglänzend. Geschliffen wird mit feinkörnigem Sandstein und Schmirgel, poliert mit Filzrädern. Die Verwendung liegt in erster Linie in der Kugelform für Ketten und Armbänder. Es werden aber auch Cabochons (eine Form des Glattschliffs), kunstgewerbliche Gegenstände und Skulpturen gefertigt. Stabförmige Stücke bohrt man und zieht sie zu Splitterketten auf.