Trachtenschmuck in moderner Interpretation
Es gibt verschiedene Schmuckgattungen, die eine lange Tradition aufweisen. Hierzu gehören unter anderem Jagdschmuck, Grandelschmuck (Schmuck, bei dem der Eckzahn vom Hirsch verarbeitet wird) oder auch Trachtenschmuck.
Die Tracht und der Trachtenschmuck ließen in früheren Jahren Rückschlüsse auf die Heimatregion der Trägerin oder des Trägers zu. Der gesellschaftliche Status , der Personenstand oder die finanziellen Verhälnisse konnten anhand der Tracht nachvollzogen werden. Heute gilt das eigentlich nur noch bei sehr traditionsbewussten Trachtentägern. Dieses Bewußtsein sollte beispielsweise im Heimatverein hoch gehalten werden.
Beim klassischen Trachtenschmuck sind alle Schmuckarten vertreten, also Ringe, Broschen, Ketten, Ohrschmuck usw. . Es gibt aber auch Schmuckstücke, die man sehr speziell für Trachten hergestellte oder auch noch herstellt. Da denke ich vor allem an das Charivari – eine Kette, die traditionell von Männern am Hosenlatz der Trachtenlederhose getragen wird. An diese Kette werden Münzen, Tierpfoten, Zähne, Stücke vom Geweih oder Grandeln gehängt. Traditionell verschenkt oder vererbt man eine Charivari.
Trachtenschmuck hat sich gewandelt
Seit den 1970er Jahren haben sich diese Traditionen aber etwas gewandelt.
Trachten, wie auch der dazu gehörige Schmuck, sind der angestaubten Ecke entronnen. Mode mit Tradition oder folkloristisch angehauchte Mode wurde durch eine Modeshow von Yves Saint Laurent über die traditionellen Grenzen hinaus gesellschaftsfähig.
Die sogenannte Landhausmode hat sich seitdem in der Modewelt fest etabliert. Auch in der Schmuckwelt hat sich seitdem einiges gewandelt und es gibt neue Materialien und modernes Designs, ohne dass der Schmuck sich jede Saison verändert. Ähnlich wie bei diesen Halsketten ist der Trachtenschmuck heute auch unabhängig von der Tracht tragbar. Heutzutage kann der Schmuck auch völlig unabhängig von einer Tracht zu Jeans und T-Shirt getragen werden.
Wie bei jedem anderen Schmuck ist auch der Trachten-Schmuck heute frei kombinierbar. Dank seiner modernen Gestaltung ist er ein willkommenes Accessoires zu jeglicher Garderobe. Auch lässt sich Trachtenschmuck zu völlig unterschiedlichen Anlässen angelegen.
Der traditionelle Schmuck war immer aus einer durch legierten Silberlegierung. Heute wird neben dem Echtschmuck auch viel versilberter Schmuck angeboten.
Zu Dirndl und Co nichts anderes
Ein Muss ist der Trachtenschmuck selbstverständlich, wenn man die entsprechende Garderobe trägt. Eine Tracht wird erst durch den entsprechenden Schmuck komplett. Wer das Oktoberfest stilecht besuchen will, sollte neben der Tracht natürlich auch den entsprechenden Schmuck anlegen. Ein Collier verleiht dem Trachtenoutfit den echten, vollkommenen Glanz. Die Auswahl lässt heute ja keine Wünsche offen. Man schaue sich nur die Auswahl beim Halsschmuck auf der oben verlinkten Seite an. Hier gibt es mehr-reihige Colliers, hals-nahe Ketten mit einem Anhänger oder auch sogenannte Kropfketten (am Hals anliegende breite Ketten).
Die Vielfalt der Farben von Samtbändern oder Strasssteinen ist groß. Genauso groß, wie die Farbvielfalt bei den Trachten. Zu jedem Trachtenoutfit lässt sich der passende Schmuck finden. Oder die Entscheidung fällt auf ein farblich neutrales Schmuckstück, welches auch zu jeder anderen Garderobe, wie Jeans und T-Shirt zu tragen ist.
Trachtenschmuck hat heute also nicht mehr ausschließlich etwas mit einem Dirndl oder einer Lederhose zu tun. Heute stellt sich nur noch die Frage, ob einem diese Schmuckgattung gefällt. Kombinieren kann man den Schmuck also auch ganz anders.
1 Kommentar
toller Beitrag! Ich finde Asseccoires essenziell für einen tollen Trachtenlook! Eine Freundin hat sich ein Vintage Dirndl bei trachtenshop.de gekauft. Sieht echt klasse aus, ich werde mein klassisches Dirndl noch eine Saison tragen, allerdings mit tollen Asseccoires :) Kennt jemand einen guten Laden in München?