Die Feuervergoldung
Das älteste Verfahren, metallische Überzüge zu erzielen, ist die Feuervergoldung bzw. Feuerversilberung.
Diese Technik wird zwar kaum noch angewendet, da die Sicherheitsvorschriften nur
selten eingehalten werden können und die galvanischen Verfahren sich durch ihre größere Einsetzbarkeit bewährt haben, doch gehört sie als eine der ältesten Techniken der Goldschmiede wissensmäßig zum Berufsbild des Goldschmieds. Es ist zu befürchten, dass die Kenntnis über diese jahrhundertelang angewandte Technik sonst verloren geht, ähnlich, wie es auch schon mit dem Verfahren der Granulation geschehen war. Außerdem ist dieses Verfahren beim verantwortungsbewussten Restaurieren alter Schmuckstücke zum Teil unumgänglich.
VORSICHT:
nur unter einem starken, entgiftenden Abzug arbeiten!! Zusätzlich eine Atemschutzmaske mit einem Filtereinsatz gegen Quecksilberdämpfe tragen. Die entstehenden körperlichen Schäden sind äußerst groß und können zu lebenslangen körperlichen Leiden führen.
Herstellung des Amalgams
Die Konsistenz des Amalgams ist ähnlich einer Paste und könnte schmierartig verrieben werden. Egal ob es sich um Gold- oder Silberamalgam handelt der Zustand ist der gleiche und beides besitzt eine silbrigglänzende, hellweiße Farbe.
Vorbereitung der veredelungsfähigen Metalle für die Feuervergoldung
Am einfachsten ist das Verfahren der Feuervergoldung bei Silber-Kupfer-Legierungen anwendbar. Derartige veredelte Gegenstände wurden als „Vermeil“ bezeichnet. Auch Kupfer und Bronze können nach entsprechender Vorbereitung vergoldet werden. Messing, Eisen und Edelstahl verkupfert man zunächst.
Um die Spannungsdifferenz zwischen dem Metall des Gegenstands und dem Metall des Überzugs zu verringern, wird der Gegenstand verquickt (Quickwasser ist eine Mischung aus Quecksilber und Salpetersäure im Verhältnis 10/11). Quickwasser bewirkt, dass das Grundmetall zunächst mit einer fest haftenden Quecksilberschicht bedeckt wird, auf der das Amalgam gut aufgetragen werden kann. Am zweckmäßigsten ist es den Gegenstand kurz in der Lösung zu tauchen. So ist sichergestellt, dass die gesamte Oberfläche bedeckt wird und das Amalgam später überall anhaften kann.
Auftragen des Amalgams
Mit einem Spachtel, der zuvor ebenfalls verquickt wurde, holt man das Amalgam aus dem Behälter, in dem es unter Wasser lag und verteilt es auf der Oberfläche. Da dieses Verteilen so nur grob erfolgen kann, kommt jetzt die Hasenpfote mit ihrem dichten,weichen und kurzen Haaren zum Einsatz. Beim Verteilen bleibt somit nichts zwischen den Haaren hängen und man erhält eine gleichmäßige Oberfläche des Amalgams. Alternativ kann man aber auch eine Bürste mit ähnlichem Haar verwenden. Auch diese taucht man zuvor in Quickwasser.
Abrauchen
Sollte der Überzug stellenweise trüb und blass sein, so sind noch Reste des Quecksilbers in der Beschichtung enthalten. Dieses Quecksilber kann durch erneutes Erhitzen ausgetrieben werden.