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Tauschierung

eine weitere Ziertechnik

von Jörg Plaar 30. April 2013
von Jörg Plaar 1,9K Ansichten 7 Minuten
1,9K

Tauschierung

Bei der Tauschierung handelt es sich um eine Oberflächen-Ziertechnik (ähnlich einer Intarsie), bei der ein weicheres Metall in die Vertiefungen eines härteren Metalls mit einer anderen Farbe mit einem Hammer eingeschlagen wird. Meistens erzeugt man linienförmige, aber auch flächige oder punktförmige Kontraste.

Das eingeschlagene Metall ist oft edler als das Grundmaterial. Der umgekehrten Fall ist

Tauschierung Gürtelschnalle

Gürtelschnalle mit Tauschierung (Silberdraht in Eisen)
1. Hälfte 7. Jh.
Eisen, Silber,Teilvergoldung
aus: Schmuck aus drei Jahrtausenden v. Hanns-Ulrich Haedeke

aber natürlich auch möglich. Oft anzutreffen ist diese Variante bei Geräte und Schmuck aus dem arabischen Raum. Einem gläubigen Moslem war es früher nicht gestattet Gegenstände aus reinem Gold zu besitzen. Diese Vorschrift wurde durch Tauschieren mit unedleren Metallen geschickt umgangen.

Besonders reizvolle Kontraste erreicht man mit Silber in Stahl, Silber in Gold oder Bronze, Kupfer in Silber, Gold in Platin usw.. Um die Arbeit zu erleichtern ist das eingehämmerte Metall meistens weicher. Umgekehrt, wenn auch etwas aufwendiger ist das Tauschieren aber auch möglich, wie zahlreiche arbeiten aus der Antike bis in unsere Zeit belegen.
Man unterscheidet drei verschiedene Formen der Tauschierung.
  • Flachtauschierung
  • Relieftauschierung
  • Oberflächentauschierung
Bei der Flachtauschierung schließt das in die Vertiefungen eingehämmerte Metall mit der Oberfläche des Grundmetalls ab, während es bei der Relieftauschierung leicht erhaben über die Grundfläche herausragt und mehr Plastizität erhält. Bei der Oberflächentauschierung schlägt man das Metall für das Ornament auf einer zuvor aufgerauten Oberfläche fest.
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Herstellung der Vertiefungen

Das Muster oder Ornament arbeitet man durch verschieden spanende (spanabhebende) oder umformende Techniken aus dem Grundmetall heraus. Das Gravieren mit einem Stichel, Meißel oder Einreiben mit einem Punzen seien hier genannt. Auch eine Kombination verschiedener Techniken kann erforderlich sein. Diese Arbeitstechniken entsprechen eher der Arbeitsmethoden von Graveuren und Ziseleuren, in der Wirkungsbereich das Tauschieren gewöhnlich fällt.
Bei Goldschmieden sind diese Techniken heutzutage eher selten verbreitet. Es lassen sich aber Vertiefungen auch durch Ätzen, Fräsen oder Drehen erzeugen. Gerade Linien können auch ausgesägt oder ein-gefeilt werden, insbesondere dann, wenn die Vertiefung bis zum Rand des Werkstücks durchlaufen.
Deutlich haltbarer ist eine Tauschierung, wenn die Linien unterschnitten sind,d.h., dass die Linien am Grund breiter sind als an der Metalloberfläche. Das Einlagemetall wird dann unter die obere Kante „gesprengt“ und ein Herausfallen ist dann nahezu ausgeschlossen.
Zur besseren Haltbarkeit raut man breite Vertiefungen am Grund auf, so dass kleine Widerhaken gebildet werden, die sich wie Klammern mit der Einlage verbinden. Dies ist bei einer flächigen Tauschierung erforderlich. Das Aufrauen kann mit Fräsern, Punzen oder Meißeln erfolgen. Die Fläche erhält dann einen Kreuzhieb, ähnlich wie bei einer Feile, in dem man mit dem Werkzeug in verschiedene Richtungen arbeitet.
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Einhämmern der Einlage

Die Bearbeitung des Metalls für die Einlage hängt von der gewünschten Tauschierungsart ab.

Flach – Tauschierung

Bei einem Muster aus Linien benutzt man als Einlagematerial einen Runddraht. Dieser muss im

Flach-Tauschierung

Flach-Tauschierung

Durchmesser etwa 30 % größer sein als die obere Öffnung der Grube, die man füllen will. Der Draht wird an einem Ende der Grube mit leichten Hammerschläge eingeschlagen und fixiert. Nun treibt man von diesem Anfangspunkt ausgegehend, den Draht bis zum anderen Ende der Grube mit dem Bretthammer oder einem Punzen. Würde man von beiden Seiten beginnen, käme es zu Verwölbungen oder einem Materialstau. Durch die Schläge passt sich der Draht dem Schwalbenschwanz-förmigen Querschnitt der Grube an bzw. verzahnt sich mit ihrer Grundfläche. Zum Schluss wird nochmals mit einem Flachpunzen über die gesamte Linie bzw. Fläche gezogen, wobei man auch den Grubenrand erfasst um eventuell vorhandene Unebenheiten zu korrigieren.

Flächige Einlage müssen mit entsprechenden Blechstücken erzeugt werden. Diese müssen auch etwas größer sein als die dafür vorgesehene Grube und am Blechrand der Unterschneidung angepasst werden. Das Blech wird leicht aufgetieft, so dass es sich problemlos in die Grube einpassen lässt und leicht erhaben über diese wölbt. Jetzt kann es mit einem Hammer oder einem Mattpunzen endgültig festgeschlagen werden.
Bei einer Flachtauschierung feilt, schleift und poliert man zum Schluss die gesamte Oberfläche.

Relief – T.

Diese Variante zeichnet sich dadurch aus, dass man das eingetriebene Metall reliefartig stehen lässt. Es ragt über die Oberfläche der Grundfläche hinaus. Drähte treibt man  mit einem Punzen, der die gewünschte Form aufweist. Bei größeren Flächen arbeitet man das Motiv mit einem Treibpunzen heraus. Das Motiv wird anschließend mit spanenden oder spanlosen Werkzeugen (Fräser, Meißel, Schaber oder Punzen usw.) nachgearbeitet um das Motiv zu formen und um saubere Konturen zu erhalten. Zum Schluss mattiert oder strukturiert man den Hintergrund um eine besser Kontrast zu erhalten.

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Nacharbeit

Zur Erhöhung des Kontrastes kann man durch Behandlung mit entsprechenden Lösungen die Einlage oder das Grundmetall farblich verändern. Ähnliches lässt sich auch durch Erwärmung erzielen. Stahl wird z.B. gerne blaugrau brüniert. Silber lässt sich recht einfach schwärzen, wie ich es schon einmal beschrieben habe.

Noch ein wenig Geschichtliches zur Tauschierung

Der Begriff Tauschieren stammt aus dem Arabischen, von den Tauschen, einem Volk, deren Kunst in vorchristlicher Zeit vor allem in China verbreite war. In Europa war sie seit der frühen Bronzezeit bekannt, verschwand allerdings im frühen Mittelalter wieder. In Asien übte man diese Technik aber noch aus. Von dort gelangte sie in gotischer Zeit über den Orient nach Spanien, Italien und in andere europäische Länder. Ihre Blütezeit in Europa erlangte die Technik im 16. Jahrhundert, es wurden nahezu alle Prunkrüstungen, Waffen und Geräte tauschiert (Silber in Stahl). Im 17. Jahrhundert geriet das Verfahren wieder fast in Vergessenheit, lediglich bei der Herstellung von Schmuck und Gerät sowie an Jagdwaffen wird sie hierzulande noch vereinzelt ausgeführt. In Asien lebte das Tauschieren dagegen weiter. Besonders Indien und Japan haben darin hervorragendes geleistet und die künstlerisch wertvollen Erzeugnisse, vor allem traditionelle Gegenstände wie Schwertschließen, sind für den Kenner beliebte Sammelobjekte.
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1 Kommentar

Heike 6. Mai 2013 - 08:38

Das ist wirklich interessant !!

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