Schmelzen von Altgold
Per Definition versteht man unter Schmelzen das Überführen eines Stoffs vom festen in den flüssigen Aggregatzustand durch Wärmezufuhr.
Das Schmelzen von altem Schmuck, um daraus etwas Neues anzufertigen ist eine immer wiederkehrender Arbeitsschritt in meiner Goldschmiede. Dies ist auch immer der erste Schritt auf dem Weg zu einem Schmuckstück.
Beim Schmelzen fügt man dem Material Borax zu. Dadurch binden sich Verunreinigungen in einer Schlacke und die Oxidation vermindert wird. Borax ist das Salz der Borsäure. Es bildet beim Erhitzen auf 750°C eine glasartige Masse, die den Sauerstoff fernhält. Das ist besonders beim Schmelzen mit der offenen Flamme erforderlich, da hier das Risiko der Oxidation sehr viel größer ist als in industriellen Schmelzöfen, in denen sogar im Vakuum geschmolzen werden kann. Die Oxidation, also das Einlagern von Sauerstoff, führt zu Fehlern im Metall.
Schmelzintervall
Im Unterschied zu reinen Metallen haben Legierungen, aus denen der meiste Schmuck ja besteht, keinen exakten Schmelzpunkt. Es handelt sich vielmehr um ein Schmelzbereich. Das heißt, dass sie in einem bestimmten Temperaturbereich vom festen in den flüssigen Aggregatzustand übergehen. Dieser Bereich wird an der unteren Grenze als Soliduslinie bezeichnet. Die obere Grenze nennt man Liquiduslinie.
Hilfsmittel zum Schmelzen
Ist das Schmelzgut im Schmelztiegel durchgehend geschmolzen wird das flüssige Metall
in einen Draht-, Blech-, Barren- oder Rohmodell-Einguß ausgegossen. Diese Eingüsse sind aus Stahl und bestehen aus einem oder mehren Teilen, die durch Steckverbindungen oder Schrauben halten.
Die Blecheingüsse haben einen rechteckigen, die Drahteingüsse einen runden oder quadratischen Querschnitt. Sie sollten vor dem Benutzen eingeölt werden. Spätestens beim Eingießen des flüssigen Metalls verbrennt diese Isolierschicht; sie sorgt aber für eine zu schnelle Wärmeableitung. Vorteilhaft ist es, wenn man beim Schmelzen den Blecheinguss mit erhitzt. So wird verhindert, dass das geschmolzene Metall in einem kalten Einguss Kondenswasser bildet und eventuell dadurch zurückschleudert.
Für meine Arbeit habe ich einen Blecheinguss verwendet, da ich aus dem Altgold nach dem Schmelzen einen Kettenanhänger anfertigen werde.
Hier ist also zunächst zu sehen, wie das alte Armband schmelzen darf, um ein neues Schmuckstück zu werden.. Den weiteren Arbeitsprozess aus der Goldschmiede werde ich mit Fotos dokumentieren. Diese Arbeiten vollziehen sich überwiegend am Goldschmiede – Werktisch.