Der Ursprung der Granulation
Die Technik der Granulation entstand um 2500 v. Chr. im Vorderen Orient. Sumerische Schmuckstücke aus den Königsgräbern von Ur (2500…2460 v. Chr.) zeigen bereits diese Technik. Von hier aus
verbreitete sich das Granulieren über alle frühen Hochkulturen Vorderasiens, Afrikas und Europas. Einen besonderen Höhepunkt in technischer wie auch in formaler Hinsicht erreicht die Granulation in Etrurien in der Zeit von ca. 700…250 v. Chr.. Während der römischen Kaiserzeit gelangte die Granulation bis nach Nordeuropa und in der Völkerwanderungszeit, die dem Niedergang des römischen Reiches folgte auch nach Osteuropa.Im frühen Mittelalter, etwa um das Jahr 1000, erlebte die Technik eine Blütezeit in Deutschland, im Hoch- und Spätmittelalter wurde sie allerdings, von wenigen sakralen Gegenständen abgesehen, mehr an die Ränder Europas gedrängt.
Persien behielt seine Bedeutung als Zentrum der Granulationskunst, die es bereits im 8.Jahrhundert erlangt hatte, auch in diese Periode bei. Von dort kennt man inzwischen Granulationsarbeiten, die noch aus dem 19. Jahrhundert stammen, während in Europa das Interesse am Granulieren im Lauf des 16. und 17. Jahrhundert nachließ. So ging das Wissen um die technische Ausführung langsam verloren, was sicher auch daran lag, dass sich im Laufe des Mittelalters ganz allgemein das Löten mit metallischem Lot gegenüber dem seit der Antike dominierenden Reaktionslöten (das ja die Grundlage der Granulation war und ist) durchgesetzt hatte.