Design der Sotschi-Medaille
Jetzt ist es soweit und die Olympischen Spiele in Sotschi beginnen. Ich werde mich hier aber nicht über die Veranstaltung an sich auslassen, auch wenn so einiges sehr fragwürdig ist, sondern die Sotschi-Medaille, die für die Paralympics genau so gestaltet ist, vorstellen.
Es ist eine der größten, aber nicht die teuerste Medaille der olympischen Geschichte. Die Sotschi-Medaille in Gold hat einen Wert von etwa 566 $, ein Rückgang um 20% gegenüber dem Rekordwert von 708 $ für die Goldmedaillen bei den Olympischen Sommerspielen 2012 in London. Und das, obwohl es die teuersten Winterspiele aller Zeiten sind. Die Veranstalter haben einfach das Glück, dass der Gold- und Silberpreis gegenüber 2012 stark nachgelassen hat. Und das Design ist ja auch nicht auf massives Metall ausgelegt.
Dennoch hat die Sotschi-Medaille in Gold ein Gewicht von 531 Gramm bei einer Dicke von 10 mm und einem Durchmesser von 100 mm und ist damit eine der größten Goldmedaillen in der Geschichte der Spiele (die 2006 in Turin Olympia-Medaillen waren 107mm im Durchmesser und wog 469 Gramm) Wäre die Gold-Medaille wirklich aus reinem Gold wäre ihr Wert bei einer Größenordnung von 21.478 $ einzustufen (aus diesem Grund gab es 1912 das letzte Mal reine Goldmedaillen).
525 g Silber
Die Silbermedaillen enthalten 525 Gramm Silber mit einer Reinheit von 960/000. Ihr Wert beträgt etwa 325 $. Die olympische Goldmedaillen entsprechen den Silbermedaillen mit dem Unterschied, dass sie einen galvanischen Überzug aus 6 Gramm Fein-Gold erhalten. Die Bronze-Medaillen (460g) hingegen haben einen materiellen Wert der bei etwa 4 $ liegt. Bronze besteht aus einer Legierung von Kupfer, Zink und Zinn. An den materiellen Wert werden die Sportler aber sicherlich nicht denken. Die zur Herstellung der Medaillen benötigten Rohstoffe stammen alle aus Russland.
Auffällig bei der Sotchi-Medaillen ist die Verwendung von transparentem Polycarbont, was ihnen ein Gefühl von Leichtigkeit verleiht.
Werbeagenturen, Juweliere, Uhrmacher und russische, sowie ausländische Designer haben an dem Wettbewerb für die Gestaltung der Sotschi-Medaille teilgenommen. Aus den eingereichten Entwürfen wählte eine Fachjury das Design, das nach den Vorgaben des Organisationskomitee am besten Sotschi 2014 als Marke wiedergibt.
Das wichtigste Design-Merkmal der Sotschi-Medaille ist ein Art „Patchwork-Decke“, ein Mosaik aus nationalen Motiven der verschiedenen Kulturen und ethnischen Gruppen, aus denen sich die Russische Föderation zusammensetzt, so das Olympischen Organisationskomitee Sotschi. Das Design zeigt auch die abwechslungsreiche Landschaft von Sotschi, mit Sonnenstrahlen, die durch ein Prisma von schneebedeckten Berggipfeln auf die Strände der Schwarzmeerküste reflektieren.
Vorderseite und Rückseite
Auf der Vorderseite der Sotschi-Medaille befinden sich die Olympischen Ringen. Die Rückseite hingegen enthält den Namen des jeweilgen Wettbewerbs in englischer Sprache, sowie das Logo der Sotschi-Spiele. Der offizielle Namen der Spiele ist auf dem Rand in Russisch, Englisch und Französisch eingraviert.
Adamas, ein in St. Petersburg ansässiger Juwelier, wurde beauftragt, rund 1.300 Medaillen (auch solche, die bei den Paralympischen Winterspiele vergeben werden) herzustellen. Rund zwei Tonnen Silber, 6 kg Gold und 700 kg Bronze wurden für der Herstellung der Medaillen benötigt, die ein Team von etwa dreißig hochqualifizierte Goldschmieden und Graveuren mehrere Monate beschäftigte und ihre Handwerkskunst in Anspruch nahm.
Die Produktion von nur einer Medaille nahm im Durchschnitt 18 Stunden in Anspruch. Es waren schwierige und arbeitsintensive Arbeitsschritte mit komplexen technologischen Lösungen notwendig. Hierzu gehörten das Gießen, Schneiden, Drehen, Elektrobearbeitung, Präzisionsschneiden und Ätzen des Metalls.